Kolping Wegscheid

Der Nikolaus

Seit vielen Jahren organisiert die Kolpingfamilie Wegscheid alljährlich die Nikolausaktion am 5. Dezember. Ein Termin, der aus dem Wegscheider Jahreskreis nicht wegzudenken ist und auch nicht aus vielen Kinderherzen. Der Nikolaus ist wie eine Stufe am Anfang des Advent, die man erklimmen muss, um zum Christkind, zu Weihnachten zu gelangen.

Viele Familien nutzen jedes Jahr das Angebot der Kolpingfamilie zum Hausbesuch des Nikolaus mit seinem Knecht Rupprecht.

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Gleich vorweg: Der Nikolaus ist nicht das Strafgericht für die gesammelten Verfehlungen eines Jahres. Verfehlungen gehören zum Leben, deshalb soll der Tadel nicht die Oberhand gewinnen. Das würde auch dem Nikolaus nicht gerecht. Er war wohl eine sehr eindrucksvolle Persönlichkeit, sonst hätte ihn die Geschichte schon vergessen. Ein Mann mit Macht, vor dem man Respekt hatte.

Der Name Nikolaus hat griechischen Ursprung und setze sich aus "Niko", das von der griechische Siegesgöttin Nike abgeleitet wurde und "laus" von "Laos" das Volk zusammen. Nikolaus, der Sieger aus dem Volk oder auch der Sieger für das Volk.

Die wahre Geschichte des Nikolaus aus Myra ist leider nur unzureichend belegt. So wurde er vermutlich im Jahr 270 geboren, als einiger Sohn reicher Eltern in der Stadt Patara, die lag in Kleinasien. Im Jahre 303 wurde Nikolaus während einer der letzten Christenverfolgungen ins Gefängnis geworfen und gefoltert. Später wurde er zum Bischof geweiht, vermutlich nahm er im Jahre 325 am Konzil von Nicäa teil, bei dem 250 Bischöfe versammelt waren. Als Bischof Nikolaus den Saal betrat, wurde es still. Er schleppte sich mit großen Schmerzen, geschunden und verstümmelt von der Christenverfolgtung zu seinem Platz und erschien den versammelten Männern wie ein lebendiges Symbol für die leidende Kirche, aber auch für die Standhaftigkeit im Glauben. Damit schenkte er der relativ jungen Kirche viel Kraft und Zuversicht.

Sein Todestag ist der 6. Dezember 342 oder 347, damit beginnt die Zeit des Nikolauskultes.

Die Legende

Aus dem Leben des heiligen Nikolaus wird unter anderem folgende Geschichte berichtet: Die Not seiner Mitmenschen war Bischof Nikolaus stark ans Herz gegangen. Wei er genau wissen wollte, was die Menschen bewegte, hat er sich abends in einen großen Mantel gehüllt und ist auf diese Weise unerkannt durch die Straßen gegangen.

Einmal vernahm er lautes Weinen, das aus einem zu ebener Erde gelegenen Zimmer kam. Er blieb stehen und horchte am offenen Fenster. Da hörte er, wie drei Mädchen klagten, ihr Vater wolle sie an einen fremden Mann verkaufen; denn er sei arm, dass er ihnen keine Aussteuer geben können. Ohne Aussteuer war es ihnen allerdings unmöglich zu heiraten, und nun müßten sie von ihren Verlobten Abschied nehmen. Damals wurden Kinder von ihren Eltern vekauft, wenn diese zu arm waren, um für sie zu sorgen.

Der Bischof nahm sich dieses Leid sehr zu Herzen, dachte er doch an das unglückliche Leben, das die Mädchen nun führen müßten. Am nächstn Abend begab er sich erneut zu dem Haus. Als er die Mädchen wieder klagen hörte, warf er jedem vin ihnen einen Klumpen Gold auf das Bett und sie waren von ihrer Not befreit.

Viele Legenden ranken sich um Bischof Nikolaus, alle stellen seine Mildtätigkeit heraus. Er war wohl wirkich ein sehr eindrucksvoller, menschenfreundlicher und gerechter Mann.

Der Nikolausbesuch

Wenn Sie den Besuch des Nikolaus bei sich zu Hause wünschen, wollen wir Ihnen ein paar Ratschläge geben.

In Wegscheid sind mehrere Nikolauspaare im Einsatz. Paare, ja ganz Recht, den der Nikolaus ist mit seinem Knecht unterwegs, eine Tradition, die sich so entwickelt hat. Der heilige Mann und der schaurige Knecht. Sie symbolisieren beides, das Gute und das Böse. Wobei der Knecht Rupprecht beileibe kein böser Geselle ist. Er lässt Gerechtigkeit walten. Praktisch ist er der ausführende Arm des Nikolaus, verteilt Rutenschläge und Nüsse. Bestrafung und Belohnung.

Trotz der Mehrzahl der Nikolauspaare kann nicht jedes Haus als erstes besucht werden. Wir versuchen für die Nikolauspaare möglichst ökonomische Routen zusammenzustellen. Wenn Sie ein Zeitfenster wünschen, dann versuchen wir das zu berücksichtigen. Oft gelingt es, manchmal geht es nicht. Da bitten wir um Ihr Verständnis.

Sie sollten den Nikolausbesuch nicht zu einem Viertelstundenereignis machen. Gestalten Sie einen Nikolausabend. Schenken Sie Ihrem Kind, Ihren Kindern etwas sehr kostbares: Ihre Zeit! Erinnern Sie sich an Ihre Kindheit, als der Nikolaus kam? Wie gefesselt Sie waren, wie sehr Sie Ihre Eltern brauchten? Geben Sie Ihren Kindern diese Geborgenheit und Wärme.

Ja, wir leben in einer Zeit des ständigen Hinterherlaufens. Von immer mehr "wichtigen" Dingen umgeben, mit immer mehr "lebenswichtigen" Terminen belegt, von Facebook & Co. der eigenen Zeit beraubt, sausen die Kalendertage und -wochen an uns vorbei und ein Weihnachtsfest jagt das nächste.

Sagen Sie einmal STOPP!
Rein mit der Bremse!

Der Advent ist eine stille Zeit. Eine Zeit des Wartens, warten auf Weihnachten, auf die Ankunft Gottes als kleines wehrloses Kind. Das ist wichtig. Der Nikolausbesuch ist eine Chance vom Gas zu gehen, für Zeit. Zeit für die Ruhe, Zeit für die Kinder, um mit ihnen auf den heiligen Mann zu warten, der einen Vorgeschmack auf Weihnachten ins Haus trägt.

Gestalten Sie den Nikolausabend zu einem Adventabend für sich und Ihre Kinder.
Was gibt es wichtigeres.

Als Einstimmung können Sie mit den Kindern den Nikolausbesuch am Marktplatz miterleben. Für die Kinder ist der Nikolaus ein Wesen aus einer anderen Welt. Schenken Sie Ihren Kindern diesen Zauber. In Wegscheid wird der Einzug immer sehr feierlich gestaltet. Die Marktkapelle spielt vor der Kutsche der Nikolauspaare die Marktstraße herauf, dann wird der Nikolaus am Kirchplatz feierlich begrüßt.

Dann gehen die Nikolauspaare von Haus zu Haus, bringen diesen Zauber des Advent zu Ihnen. Advent, die Zeit des Wartens auf die Ankunft Gottes.

Warten Sie zu Hause auf den Besuch des heiligen Mannes und seines Knechtes. Nehmen Sie sich bitte Zeit dafür, dass der Nikolaus nicht so zwischen Tür und Angel begrüßt wird, sondern ein wohlvorbereitetes Haus betritt. Sie kennen sicher noch einige Adventlieder und -gedichte. Ihre Kinder haben in Kindergarten und Schule einiges gelernt. Dem Nikolaus ein Gedicht vorzutragen gehört zu den unvergesslichen Erlebnissen einer Kindheit.

Sorgen Sie für die rechte Stimmung. Es ist Advent, also sollte der Adventkranz entzündet sein. Kerzen schenken ein behagliches Licht. Schalten Sie den Fernseher aus, auch das Handy und erleben Sie den Nikolausbesuch mit allen Sinnen mit.

Der Nikolaus kennt Ihre Kinder natürlich nicht, deshalb ist er auf Ihre Mitarbeit angewiesen. Schreiben Sie zu jedem Kind in Stichworten ein paar Tadelpunkte, aber vor allem auch Lobpunkte auf.

Der Nikolaus ist eine wundervolle Chance für einen Adventabend im Kreis der Familie. Nützen Sie diese Gelegenheit!

Ihre Kolpingfamilie Wegscheid